Ernährung
Die Ernährung ist der wichtigste Grundstein für unsere körperliche Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Unsere Ernährung versorgt uns mit den Stoffen, die unser Körper benötigt - oder auch nicht. Ausserdem beeinflusst sie zeitlebens unser Mikrobiom. Ideal ist eine grösstenteils pflanzliche, vielfältige, frische Ernährung, wenn möglich in Bioqualität. Warme, frisch zubereitete Speisen sind leichter verdaulich als Rohkost. Wichtig ist auch, wie du isst: Nimm dir Zeit, iss wenn möglich ohne Ablenkung, an einem Tisch sitzend, und kaue ausgiebig, denn das regt die Verdauung an. Auch das Trinken gehört zur Ernährung. Täglich sollte es etwa 2l sein, am besten stilles Wasser oder lauwarmer, ungesüsster Kräutertee, bei dem du neben der Flüssigkeitszufuhr auch von sekundären Pflanzenstoffen profitieren kannst, zum Beispiel von verdauungsanregenden Bitterstoffen oder magenberuhigenden Pflanzen wie Kamille oder Fenchel.
Verdauung
Die Verdauung ist der erste Schritt deines Stoffwechsels. Sie geschieht über die Darmschleimhaut, welche du deshalb gut versorgen und pflegen solltest. Verdauungsanregend wirken zum Beispiel Bitterstoffe, wie sie Wermut, Enzian, Artischocke, Fenchel, Brennnessel oder Löwenzahn enthalten. Bereits auf der Zunge regt der bittere Geschmack reflektorisch die Produktion der Verdauungssäfte an. Dazu gehört auch der Speichel.
Den bitteren Geschmack kannst du übrigens lieben lernen: Die Geschmacksknospen auf deiner Zunge erneuern sich regelmässig und passen ich an neue Geschmäcker an. Nimmst du regelmässig Bitterstoffe ein, wirst du sie also bald gern bekommen. Auch Gewürze wie Pfeffer, Chili, Paprika, Senf oder Currymischungen und würzige Speisen regen die Verdauung an.
Enorm wichtig für die Verdauung sind auch Ballaststoffe. Diese in Pflanzenfasern enthaltenen Stoffe sorgen für eine lange Sättigung, regen die Darmmobilität an, pflegen die Darmschleimhaut und füttern das intestinale Mikrobiom. Ausserdem binden sie Gift- und Schadstoffe und helfen, diese auszuscheiden. So haben sie zum Beispiel auf den Zucker- und den Cholesterinstoffwechsel einen positiven Effekt.
Für eine erwachsene Person wird die tägliche Einnahme von etwa 30 g Ballaststoffen empfohlen. Enthalten sind sie in pflanzlichen Nahrungsmitteln, also Obst (z.B. Äpfel, Birnen, getrocknete Pflaumen) Gemüse (z.B. Kohl, Karotten, Kartoffeln, Brokkoli), Getreide (z.B. Dinkel, Hafer, Roggen) und Hülsenfrüchten (z.B. Erbsen, Linsen, Bohnen, Leinsamen). Aber Achtung! Nimmst du bewusst mehr Ballaststoffe zu dir, solltest du unbedingt auch mehr trinken.
Darmflora
Als intestinales Mikrobiom, früher auch Darmflora, wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die deine Darmschleimhaut besiedeln. Sie übernehmen wichtige Aufgaben für deinen Körper, zum Beispiel, indem sie sonst unverdauliche Stoffe für ihn aufspalten oder das Immunsystem unterstützen. Für eine blühende, vielfältige Darmflora sind ein angenehmes Darmmilieu und eine gesunde Darmschleimhaut besonders wichtig. Der Grossteil des intestinalen Mikrobioms befindet sich im Dickdarm. Hier werden aus löslichen Ballaststoffen kurzkettige Fettsäuren produziert, die den pH-Wert senken und so ein gutes Milieu für die erwünschten Bakterien schaffen.
Das intestinale Mikrobiom verändert sich zeitlebens. Einen grossen Einfluss darauf haben die Ernährung, Stress und Hektik, Krankheiten, Antibiotika und andere Medikamente, aber auch Umweltbelastungen. Stellen wir auf eine darmfreundliche Ernährung um oder unterstützen die Darmflora bewusst mit Prä- und Probiotika, passt sich das Mikrobiom langsam an. Das dauert allerdings einige Zeit, weshalb zum Beispiel Probiotika für mindestens 3 Monate eingenommen werden sollten.